Ein Balkonkraftwerk – auch Stecker-Solaranlage oder Mini-PV-Anlage genannt – ist eine der einfachsten Möglichkeiten, selbst Solarstrom zu erzeugen. Die Solarmodule werden am Balkon, der Terrasse oder im Garten montiert, der Wechselrichter wandelt den Strom um und über die Steckdose fließt er direkt ins Hausnetz. Die Installation dauert meist weniger als eine Stunde – ganz ohne Elektriker.
Doch wie viel bringt so eine Anlage wirklich? Reicht ein 800 Watt Balkonkraftwerk, oder lohnt sich ein 2.000 Watt System? Und wie unterscheiden sie sich von klassischen Photovoltaikanlagen? Dieser Beitrag gibt Antworten und liefert eine Ertragstabelle mit kWh pro Tag, Monat und Jahr zum direkten Vergleich.
Balkonkraftwerk Ertrag: Das Wichtigste in Kürze
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Ein Balkonkraftwerk erzeugt – je nach Leistung und Standort – zwischen etwa 1.000 und 1.800 kWh Strom pro Jahr.
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Die höchsten Erträge werden im Sommer erzielt, während der Ertrag im Winter auf etwa 10–20 % der Sommerleistung sinkt.
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Selbst kleine Anlagen können einen spürbaren Teil des Haushaltsstroms decken und die Stromkosten langfristig deutlich senken.
Die folgende Tabelle zeigt, wie sich die Erträge je nach Modulleistung und Jahreszeit unterscheiden.
Modulleistung |
Wechselrichter Leistung |
Ertrag pro Jahr |
Ertrag Sommer pro Tag |
Ertrag Winter pro Tag |
900 Watt |
800 Watt |
≈ 1.004 kWh |
≈ 4-5 kWh |
≈ 0,5 kWh |
1.000 Watt |
800 Watt |
≈ 1.115 kWh |
≈ 5-6 kWh |
≈ 0,7 kWh |
2.000 Watt |
800 Watt |
≈ 1.801 kWh |
≈ 9-11 kWh |
≈ 1,5 kWh |
Wie viel Strom erzeugt ein 800 Watt Balkonkraftwerk?
Ein 800 Watt Balkonkraftwerk erzeugt in Deutschland je nach Standort und Bedingungen rund 1.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Das entspricht im Sommer etwa 4 bis 5 kWh pro Tag und im Winter etwa 0,5 kWh pro Tag.
Das 800 Watt Balkonkraftwerk bezeichnet die maximale Einspeiseleistung, die ein Wechselrichter ins Stromnetz abgeben darf, wenn die Anlage über eine normale Steckdose betrieben wird. Wichtig: Die Module dürfen mehr Leistung haben – 900, 1.000 oder sogar 2.000 Watt sind rechtlich in Deutschland möglich. Dadurch erreichen die Anlagen auch bei bewölktem Himmel oder schwächerer Sonneneinstrahlung häufiger die vollen 800 Watt.
In der Praxis versorgt ein Balkonkraftwerk mit gedrosseltem Wechselrichter zuverlässig Grundlastgeräte wie Kühlschrank, Router oder Waschmaschine. Die Ersparnis ist spürbar: Bei einem Strompreis von ca. 36 ct/kWh lassen sich bis zu 389 € pro Jahr (mit dem onPower Set) sparen. Damit amortisiert sich die Investition meist schon nach 1,1 bis 1,23 Jahren und sorgt langfristig für eine nachhaltige Reduzierung der Stromkosten.
Wie viel Strom erzeugt ein 2.000 Watt Balkonkraftwerk?
Ein 2.000 Watt Balkonkraftwerk erzeugt bei guter Ausrichtung in Deutschland zwischen 1.700 und 2.200 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Das sind im Sommer pro Tag etwa 8,1 kWh und im Winter circa 1,5 kWh pro Tag. Damit kann fast die Hälfte des Stromverbrauchs eines typischen Zwei-Personen-Haushalts gedeckt werden.
Auf dem Papier bietet die Anlage zweieinhalbmal so viel Modulleistung wie ein 800 Watt Balkonkraftwerk. Für die Einspeisung ins Hausnetz gilt jedoch weiterhin die Grenze von 800 Watt Wechselrichterleistung. Der große Vorteil: Auch bei schwächerer Sonneneinstrahlung wird die maximal zulässige Einspeisung deutlich häufiger erreicht, was zu einem insgesamt höheren Jahresertrag führt.
Die Ersparnis ist erheblich: Bei aktuellen Strompreisen lassen sich bis zu 389 € pro Jahr sparen. Gerade in Zeiten steigender Energiekosten nutzen viele Haushalte ein 2.000 Watt Set nicht nur für Grundlastgeräte, sondern auch für Warmwasserbereitung oder andere Dauerverbraucher.
Wie viel Strom erzeugt ein 4.000 Watt Balkonkraftwerk?
Ein 4.000 Watt System erzeugt in Deutschland zwischen 3.400 und 4.400 Kilowattstunden Strom pro Jahr, also 14,3 kWh/Tag im Sommer und 2,6 kWh/Tag im Winter – genug, um den gesamten Energiebedarf eines durchschnittlichen Haushalts nahezu vollständig zu decken.
Streng genommen handelt es sich bei dieser Größe nicht mehr um ein Balkonkraftwerk, sondern um eine klassische Photovoltaikanlage. Solche Anlagen mit 4.000 Watt Peak benötigen eine Anmeldung beim Netzbetreiber, müssen fachgerecht installiert und fest ans Hausnetz angeschlossen werden. Sie fallen also nicht mehr unter die Kategorie „Stecker-Solargerät“.
Auch wenn Anschaffung und Installation aufwendiger sind, bieten 4.000 Watt PV-Anlagen langfristig die größte Unabhängigkeit vom Strompreis und sichern damit maximale Energiekostenvorteile.
Wovon hängt der Ertrag einer Mini-PV-Anlage ab?
Der Stromertrag eines Balkonkraftwerks wird von mehreren Faktoren beeinflusst. Diese bestimmen, wie viel Energie deine Anlage tatsächlich ins Hausnetz einspeisen kann. Zu den wichtigsten Einflussgrößen gehören:
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Sonneneinstrahlung und Sonnenstunden: Je mehr Sonne, desto höher der Energieertrag. In Süddeutschland sind die Werte bis zu 15 Prozent besser als im Norden.
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Ausrichtung und Winkel: Eine Südausrichtung mit 30 bis 35 Grad Neigung liefert die besten Ergebnisse.
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Verschattung: Schon kleine Schatten durch Bäume, Nachbargebäude oder Geländer können den Ertrag deutlich senken.
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Technik: Moderne Wechselrichter, gute Solarmodule und eine sichere Verbindung zum Stromnetz steigern die Effizienz.
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Jahreszeit: Im Sommer sind die Werte naturgemäß höher als im Winter.
💡 Tipp: Mit dem Solakon Ertragsrechner können Sie ganz einfach berechnen, wie viel Strom Ihr individuelles Balkonkraftwerk pro Jahr erzeugt – abhängig von Standort, Ausrichtung und Modulleistung. So sehen Sie auf einen Blick, wie schnell sich Ihre Anlage amortisiert und wie viel Sie jedes Jahr sparen.
Wie viel Strom erzeugt ein Solakon Balkonkraftwerk?
Ein Solakon Balkonkraftwerk erzeugt – je nach Modell und Modulleistung – zwischen rund 1.000 und über 3.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr und kann damit bis zu 1.108 € an Stromkosten einsparen, wie die folgende Tabelle zeigt:
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Modulleistung |
Anzahl der Solarmodule |
Jahresertrag |
Jährliche Ersparnis bei einem angenommenen Strompreis von 0,36 €/kWh |
---|---|---|---|---|
Solakon onLite |
900 Watt |
2x 450W |
ca. 1.004 kWh |
bis zu 217 € |
Solakon onBasic |
1.000 Watt |
2x 500W |
ca. 1.115 kWh |
bis zu 241 € |
Solakon onPower |
2.000 Watt |
4x 500W |
ca. 1.081 kWh |
bis zu 389 € |
Solakon onPower Plus (mit Speicher) |
4.000 Watt |
8x 500W |
ca. 3.077 kWh |
bis zu 1.108 € |
Die Solakon Modellreihen sind speziell auf die Bedürfnisse von Haushalten zugeschnitten, die mit wenig Aufwand einen hohen Energieertrag erzielen möchten. Dabei setzen wir auf bifaziale Solarmodule, die nicht nur direktes Sonnenlicht, sondern auch reflektiertes Licht von Hauswänden, Boden oder Fassade nutzen. Das sorgt für bis zu 30 Prozent mehr Stromertrag im Vergleich zu herkömmlichen Solarmodulen.
Mit einem optionalen Speicher für Balkonkraftwerke steigt die Effizienz noch einmal deutlich, da fast die gesamte produzierte Sonnenenergie selbst verbraucht werden kann. Das erhöht den Eigenverbrauchsanteil auf bis zu 100 Prozent und maximiert die Unabhängigkeit vom Stromnetz.
Wie viel spart Ihr Balkonkraftwerk? Ertrag pro Tag, Monat und Jahr im Überblick
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über den Ertrag pro Tag, pro Monat und pro Jahr für verschiedene Anlagen und zeigt, wie stark die Stromkostenersparnis mit wachsender Leistung steigt.
Modell / Leistung |
Ertrag pro Tag Sommer |
Ertrag pro Tag Winter |
Ertrag pro Monat Sommer |
Ertrag pro Monat Winter |
Ertrag pro Jahr |
Ersparnis pro Jahr* |
---|---|---|---|---|---|---|
onLite – 900 W |
4–5 kWh |
0,5 kWh |
120–140 kWh |
15–30 kWh |
ca. 1.004 kWh |
bis zu 217 € |
onBasic – 1.000 W |
5–6 kWh |
0,7 kWh |
150–180 kWh |
20–40 kWh |
ca. 1.115 kWh |
bis zu 241 € |
onPower – 2.000 W |
9–11 kWh |
1,5 kWh |
270–330 kWh |
40–60 kWh |
ca. 1.801 kWh |
bis zu 389 € |
onPower Plus – 4.000 W |
18–22 kWh |
3–4 kWh |
540–660 kWh |
80–120 kWh |
ca. 3.077 kWh |
bis zu 1.108 € |
Wie viel Strom erzeugt ein Balkonkraftwerk im Winter?
Ein Balkonkraftwerk erzeugt im Winter deutlich weniger Strom als im Sommer, da die Sonneneinstrahlung schwächer ist, die Tage kürzer sind und die Sonne tiefer steht. Deshalb liegt der Ertrag bei nur 10 bis 20 Prozent der Sommerleistung. Dennoch lohnt sich der Betrieb, weil auch in dieser Jahreszeit Solarstrom erzeugt wird. Dauerverbraucher wie Kühlschrank, Router oder Standby-Geräte können so das ganze Jahr über mit Solarstrom betrieben werden. Das spart Stromkosten und erhöht die Unabhängigkeit, selbst wenn die Werte pro Tag niedriger sind.
Fazit: Wie viel Strom erzeugt ein Balkonkraftwerk?
Ein Balkonkraftwerk kann – je nach Leistung, Standort und Ausrichtung – jährlich rund 1.000 bis über 3.000 Kilowattstunden Strom erzeugen. Damit lässt sich ein spürbarer Teil des Haushaltsverbrauchs abdecken und der Zukauf aus dem Netz deutlich reduzieren. Besonders im Sommer liefern die Anlagen den größten Beitrag zur Stromkostenersparnis und erhöhen Ihre Unabhängigkeit von steigenden Energiepreisen das ganze Jahr über.
Mit einem Batteriespeicher steigt die Effizienz zusätzlich, da überschüssige Sonnenenergie gespeichert und später genutzt werden kann. Die Entscheidung für eine Mini-Solaranlage lohnt sich also doppelt: Sie senkt die Kosten, schützt vor steigenden Energiepreisen und bringt langfristig mehr Sicherheit in die eigene Energieversorgung.
Kurz gesagt: Ein Balkonkraftwerk ist eine zukunftssichere Wahl für alle, die ihre Stromerzeugung selbst in die Hand nehmen möchten – mit geringem Aufwand, klarer Ersparnis und einem wertvollen Beitrag zur Energiewende.